1932 übernahm die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG die Betriebsführung der zunehmend in eine wirtschaftliche Schieflage geratenen Westfälischen Straßenbahn GmbH. Um Kosten zu sparen, wurden die Linienwege in Werne neu geordnet.
GEMEINSCHAFTSVERKEHR
Am Amtshaus in Werne waren die Strecken der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG und der Westfälischen Straßenbahn GmbH schon im Vorfeld der am 16. September 1924 aufgenommenen Gemeinschaftsverkehre verbunden worden. Dazu entstand am Amtshaus in Werne eine neue Zentralhaltestelle (Verlag Hugo Wolf, Langendreer – Sammlung Ludwig Schönefeld).
Die am 16. September 1924 eingeführte Gemeinschaftslinie 10 von Günnigfeld über Bochum, Laer und Werne zum Bahnhof Langendreer-Nord gab es bis zum 19. Februar 1928. Zwischen dem Amtshaus in Werne und dem Bahnhof Langendreer verkehrte sie im Parallelverkehr mit der Linie H (Kaisersteg – Langendreer Bahnhof – Werne – Kreyenfeldstraße – Lütgendortmund) der Westfälischen Straßenbahn. Auf der Relation Kaisersteg – Langendreer Bahnhof – Lütgendortmund Bahnhof bot die Westfälische Straßenbahn GmbH bis zum April 1927 eine stündlich verkehrende Verbindung als Linie F an.
Von 1928 bis 1932 fuhren die Wagen der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG wieder über die Poststraße (heute Werner Heide / Rolandstraße) und den Werner Hellweg zur ursprünglichen Endstelle Werne Berg. Die Linie H blieb weiterhin auf ihrer Stammstrecke in der Schillerstraße (heute Kreyenfeldstraße).

UNTER BETRIEBSFÜHRUNG
Nach der Übernahme der Betriebsführung der Westfälischen Straßenbahn GmbH durch die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG im Frühjahr 1932 wurden die Linienwege erneut angepasst:
Die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG führte ihre Linie 10 nunmehr von Höntrop über Bochum und Werne wieder zum Bahnhof Langendreer-Nord.
Die Linie H (Kaisersteg – Bahnhof Langendreer-Nord – Werne) der Westfälischen Straßenbahnen AG wurde zeitgleich vom Amtshaus in Werne über die Trasse der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG in der Poststraße zum Werner Hellweg geführt. Vom Gasthof „Unter den Linden“ („Werne Berg“) nutzte sie wieder die noch aus der Zeit der Märkischen Straßenbahn stammende eigene Trasse bis zum Bahnhof Lütgendortmund.
Die Strecke in der Schillerstraße (Kreyenfeldstraße) zwischen dem Amtshaus und dem Hellweg wurde 1932 aufgegeben.
Das Beitragsbild aus der Sammlung der Pressestelle der Stadt Bochum zeigt einen Triebwagen der Westfälischen Straßenbahn auf den Gleisen der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG im Verlauf des Werner Hellwegs. Wir blicken von der Einmündung der damaligen Poststraße in Richtung Lütgendortmund.
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