REZESSION

Die Rezession der 1920er-Jahre belastete die Verkehrsbetriebe im Ruhrgebiet. Um den Verkehr der Straßenbahnstrecken effizienter durchzuführen, ergriff der im Mai 1920 in Essen gegründete Siedlungsverbandes Ruhrkohlenbezirk (SVR) die Initiative. Er forderte die Verkehrsunternehmen im mittleren Ruhrgebiet auf, Gemeinschaftslinien einzuführen.

Zu den Projekten gehörte auch eine Zusammenarbeit zwischen der Westfälischen Straßenbahn GmbH und der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG in Witten: Ab dem 7. Juni 1924 – nach anderen Quellen ab dem 16. September 1924 – wurde die Linie E zwischen Bommern Denkmal und Crengeldanz in eine neue Gemeinschaftslinie 4 Bommern Denkmal – Witten – Laer – Bochum – Walzwerk Höntrop integriert. Dazu wurde am Crengeldanz in Witten eine Gleisverbindung zwischen den Netzen der Gesellschaften hergestellt.

Die Linie E verkehrte während des Gemeinschaftsverkehrs zwischen Castrop und der kurz hinter der Eisenbahnbrücke am Haus Witten liegenden Ausweiche Wetterstraße.

Am 30. Oktober 1928 wurde der Gemeinschaftsverkehr mit der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG aufgegeben. Während die Westfälische Straßenbahn wieder in eigener Regie die Linie E zwischen Bommern und Castrop betrieb, fuhr die Linie 4 der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG nunmehr parallel zur Linie E bis zur Ausweiche Wetterstraße.

LINIE P

Der Zuwachs an zweigleisigen Streckenstücken ermöglichte im Geschäftsjahr 1928 höhere Reisegeschwindigkeiten und eine dichtere Taktfolge.

Um auf der Verbindung vom Wittener Markt zum Bahnhof Langendreer einen 10-Minuten-Takt anzubieten, wurde nach der Aufgabe des Gemeinschaftsverkehrs mit der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG auf diesem Streckenstück die Verstärkerlinie „P“ eingeführt.

Die Linie P bewährte sich im ersten Anlauf nicht. Am 1. Juli 1929 wurde der 10-Minuten-Verkehr zwischen Witten Markt und Langendreer Bahnhof wieder aufgegeben.

Es ist jedoch bekannt, dass die Pendellinie in den folgenden Jahren noch einmal angeboten wurde. 1936 taucht sie erneut im Liniennetz auf.

Das Titelbild ist eine Ausschnittvergrößerung aus einer historischen Postkarte aus der Sammlung von Wilhelm Dufhues. Sie zeigt die Linie E am Bürgermeisteramt in den 1930er-Jahren.

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