ERTÜCHTIGUNG

Nach der Übernahme der Märkischen Straßenbahn nahm die Westfälische Straßenbahn GmbH im Zusammenhang mit dem ohnehin notwendigen Gleisaustausch zahlreiche Verbesserungen vor.

Zwischen Crengeldanz und Langendreer wurden die jeweils 80 Meter langen Ausweichen Crengeldanz, Wittenerstraße (heute Langendreerstraße) und Denkmal durch 625 Meter Doppelgleis hinter dem Abzweig Crengeldanz, eine 495 Meter lange zweigleisige Strecke in der Wittenerstraße und 712 Meter zweigleisiger Strecke von der Brauerei Müser bis zum Bahnhof Langendreer ersetzt. Das an der Brauerei Müser beginnende Teilstück sehen wir auf der als Beitragsbild gezeigten Postkarte (Verlag Cramers Kunstanstalt, Dortmund – Sammlung Ludwig Schönefeld).

Geplant war, die Strecke auch im Stadtgebiet von Witten zu ertüchtigen. Da die Stadt Witten die Straßenbahn verpflichten wollte, sich im Zusammenhang mit einem zweigleisigen Ausbau der Strecke in erheblichen Maß an Straßenpflasterarbeiten zu beteiligen, beschränkte diese sich auf den Austausch der Gleise. Bei der Planung wurde im Verlauf der Hauptstraße, der Augustastraße, der Breiten Straße und der Crengeldanzstraße jedoch ein späterer zweigleisiger Ausbau berücksichtigt.

Der Erste Weltkrieg verhinderte die Ausführung dieser Arbeiten. Im Verlaufe des Jahres 1916 verschlechterte sich jedoch der Zustand der Gleisanlage zusehends. Die Westfälische Straßenbahn und die Stadt Witten mussten handeln. Da inzwischen bereits eine Verlegung der Straßenbahn aus der Augustastraße und der Breiten Straße auf die Trasse Hauptstraße – Marienhospital – Crengeldanzstraße im Gespräch war, wurde beschlossen, das neue Gleis – wenn auch weiterhin zunächst nur eingleisig – sofort auf dieser Trasse zu verlegen.

Am 12. Oktober 1916 wurde mit dem Bau begonnen. Am 23. Mai 1917 wurde die Strecke fertiggestellt und landespolizeilich abgenommen. Die ursprüngliche Trasse in der Breiten Straße und in der Augustastraße wurden gleichzeitig stillgelegt.

Im Anschluss an diese Baumaßnahme erfolgte von Oktober bis August 1917 die Gleiserneuerung in der Hauptstraße zwischen der Augustastraße und dem Kornmarkt. Zwischen Oktober 1917 und April 1918 fanden die Maßnahmen mit der Ertüchtigung des zwischen der Einmündung Breite Straße und Crengeldanz verbliebenen Teilstücks einschließlich der Zufahrt zum Betriebshof einen einstweiligen Abschluss.

In Summe wurden einschließlich der im Abschnitt „Nach Bommern“ beschriebenen Erneuerung der Gleisanlage in der Ruhrstraße 3,02 Kilometer Gleis auf 2,59 Kilometern Streckenlänge verbaut, einschließlich neun neuen Weichen und zwei Kreuzungen.