SEIFE – WASSER – BODEN

Wie lange der umständliche Weg des Kohleumschlags für die Wittener Hütte und die Stahlformgießerei auf dem Sodinger Straßenbahn-Betriebshof, der selbst keinen Baulagerplatz sondern nur das Gleisvorfeld hatte, beschritten wurde, ist nicht dokumentiert.

MÄRKISCHE SEIFENINDUSTRIE

Es muss angenommen werden, dass die Kapazität der Umschlaganlage an der Zeche Mont Cenis schon bald erhöht wurde. Denn bereits im August kam ein neuer Kunde in Witten hinzu: Die Märkische Seifenindustrie GmbH in Annen.

Die erste Kohlelieferung vom Kohlebunker der Zeche Mont Cenis erfolgte am 10. Juli 1918. Im August 1918 erhielt die Seifenindustrie ein eigenes, von der Strecke nach Annen abzweigendes Anschlussgleis, über das bis zum Jahresende bereits 2.000 Tonnen Kohle aus Sodingen angeliefert wurden.

ZUM WASSERWERK

Wenige Details sind über den Transport von Kohle zum Wasserwerk in Witten bekannt. Sicher ist diesbezüglich nur, dass im Februar 1918 eine Verbindung von der Ruhrstraße zum Wasserwerk gebaut wurde.

BODENAUSHUB

Der Kohleverkehr der Westfälischen Straßenbahn GmbH wurde im September 1924 vollständig eingestellt.

Neben Kohle wurden jedoch auch andere Güter mit der Straßenbahn transportiert. Ein Beispiel dafür ist der Transport von Bodenaushub im Zusammenhang mit dem Neubau des Wittener Rathaus nördlich des Alten Marktes, den in diesem Kapitel das Beitragsbild aus dem Stadtarchiv Witten dokumentiert.

Das repräsentative Gebäude wurde in den Jahren 1921 bis 1926 errichtet. Das Gütergleis der Straßenbahn wurde vermutlich mit einer Aufsetzweiche in der Bahnhofstraße an das Streckengleis angeschlossen.

Bemerkenswert ist, dass das Gleis Anschlussgleis zunächst nicht mit einer Oberleitung ausgestattet wurde. Die Güterwagen der Straßenbahn mussten von Hand auf die Bahnhofstraße geschoben werden. Dort wurden sie vermutlich an eine der 1920 ausgelieferten Güterloks der Westfälischen Straßenbahn angekuppelt.

In einer späteren Bauphase wurde das Gleis mit einer Oberleitung versehen, so dass die Lokomotiven bis an die Baustelle heranfahren konnten.

Der Bodenaushub wurde zunächst zum Baulager der Westfälische Straßenbahn am Betriebshof Crengeldanz transportiert. Der weitläufige Lagerplatz verfügte über einen Eisenbahnanschluss, über den das Aushubmaterial weiter verteilt werden konnte.

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