WESTFÄLISCHE

Mit der Übernahme der Märkischen Straßenbahn durch die Westfälische Straßenbahn kamen weitere Fahrzeugtypen nach Witten.

UERDINGER-WAGEN

Als Ersatz für die unzuverlässigen Triebwagen der Märkischen Straßenbahn beschaffte die Westfälische Straßenbahnen GmbH 1913 und 1914 neun Triebwagen bei der Waggonfabrik Uerdingen (Triebwagen 19 bis 38 in zweiter Besetzung).

In den Jahren 1914 bis 1920 folgen acht Beiwagen (Beiwagen 444 bis 451). Das stark gewölbte Tonnendach unterschied sie von den bisher üblichen Beiwagen-Typen mit Laternendach. Weitere drei Beiwagen des Baujahres 1919 waren ebenfalls aus Uerdingen geliefert worden, hatten aber wieder ein traditionelles Laternendach (Beiwagen 371 bis 373).

WÜSTENSCHIFFE

Bemerkenswerte Fahrzeuge waren die 1925 und 1926 von der Waggonfabrik Uerdingen gelieferten Triebwagen 41 bis 51. Sie waren mit 11,96 Metern ungewöhnlich lang. Innovativ waren insbesondere der von Krupp entwickelte Kardanantrieb und die radiale Kurveneinstellung der Achsen.

An die Bestellung der Westfälischen Straßenbahn schloss sich auch die Hamborner Straßenbahn an. Diese Triebwagen wurden später zunächst an die Kreis Ruhrorter Straßenbahn und danach an die Duisburger Verkehrsgesellschaft weitergegeben. Die robusten Fahrzeuge überlebten bis zur Einstellung des Duisburger Meterspurbetriebes im Jahr 1966.

Bei der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG waren nach dem Zweiten Weltkrieg noch drei Fahrzeuge vorhanden. Von ihnen wurde ein Triebwagen als Lenk-Dreiachser unter der Betriebsnummer 187 wieder in Betrieb genommen. Er war blieb bis 1962 im Bestand.

Die Stammstrecke des Lenk-Dreiachsers wurde die Verbindung von Annen nach Herbede. Von den Straßenbahnern erhielt der Einzelgänger den Spitznahmen „Wüstenschiff“.

  • In zwei Serien wurden 1925 und 1926 die Triebwagen 41 bis 45 und 46 bis 51 geliefert.
    Das Foto zeigt Triebwagen 41 im Ablieferungzustand im Betriebshof Gerthe.
    Westfälische Straßenbahn - Sammlung Ludwig Schönefeld

STAHLWAGEN

Die letzte Fahrzeugbeschaffung der Westfälischen Straßenbahnen GmbH waren 1929 die für den Ausbau des Wittener Netzes von der Düsseldorfer Waggonfabrik beschafften Stahl-Triebwagen 61 bis 70. Sie blieben bis auf einen Kriegsverlust bis zu Mai 1968 bei der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG im Betrieb. Die Waggonfabrik Uerdingen lieferte 1929 noch einmal fünf zu den Stahl-Triebwagen passende Beiwagen (Beiwagen 436 bis 441).

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