ARDEYSTRASSE

Die im Dezember 1915 in Betrieb genommene Verbindung von der Johannisstraße über die Obere Ardeystraße und die Annenstraße brachte in betrieblicher Hinsicht eine bedeutende Verbesserung.

Zwischen dem 5. Januar und dem 20. Februar 1916 erneuerte die Westfälische Straßenbahn GmbH auch die Gleiskreuzung mit der Anschlussbahn der Zeche „Vereinigte Hamburg & Franziska“ in Witten-Annen in Höhe der heutigen Einmündung der Westfalenstraße. Zwischen dem 29. Mai und dem 15. August 1916 wurden auch die Gleise in der Johannisstraße ausgetauscht.

Nur 15 Jahre nach der Eröffnung der Märkischen Straßenbahn war die Strecke nach Annen damit vollständig erneuert. Insgesamt waren auf 4,75 Kilometern Strecke 5,82 Kilometer Gleis, zehn Weichen und drei Kreuzungen verbaut worden.

Das Titelbild dieses Kapitels aus dem Jahr 1919 (Verlag Cramers Kunstanstalt, Dortmund – Sammlung Ludwig Schönefeld) zeigt einen Straßenbahnzug auf der Fahrt nach Annen in der Oberen Ardeystraße kurz vor der nach rechts abzweigenden Münzstraße (seit 1952 Arthur-Imhausen-Straße).

Der nachfolgende Slider enthält ein weiteres Postkartenmotiv. Es wurde im gleichen Jahr einige Meter weiter nordwestlich in Höhe der ehemaligen Mannesmann-Röhrenwerke aufgenommen. Bemerkenswert ist, dass die Straßenbahnwagen auf beiden Postkarten Beiwagen mitführen. Fotos von Straßenbahnzügen der Westfälischen Straßenbahnen GmbH mit Beiwagen sind ausgesprochen selten.

  • Im Detail ist zu sehen, dass der auf dem Titelbild gezeigte Triebwagen einen Beiwagen mitführt.
    Verlag Cramers Kunstanstalt, Dortmund (Ausschnitt) - Sammlung Ludwig Schönefeld

GÜTERSTRECKE

Im Ersten Weltkrieg wurde auf vielen Straßenbahnstrecken im Ruhrgebiet der Takt ausgedünnt. Um die Verluste aus dem Personenverkehr zumindest teilweise zu kompensieren, engagierte sich die Westfälische Straßenbahn GmbH seit 1917 als Frachtführer. Sie baute einen recht umfangreichen Güterverkehr auf, dem auf dieser Website ein eigenes Kapitel gewidmet ist. Auf der Strecke nach Annen entstanden mehrere Anschlussgleise für den Kohletransport.

Anfangs wurden die Kohlenzüge für die Glasfabrik Crengeldanz über die Johannisstraße zum Markt geführt. Um das Fahrtziel zu erreichen, mussten die Triebwagen am Markt umsetzen. Daraus ergab sich eine umfangreiche Rangiertätigkeit, die den Personenverkehr empfindlich störte.

Um das Problem zu entschärfen wurde zwischen August und Dezember 1918 für den Güterverkehr ein Verbindungsgleis von der Kreuzung Johannisstraße / Ardeystraße über die Ardeystraße bis zur Crengeldanzstraße gebaut. Die aus Annen kommenden Güterzüge konnten jetzt den verkehrsreichen Marktplatz umfahren.

Am 19. Dezember 1918 wurde die 450 Meter lange Strecke abgenommen.

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