Obwohl die Märkische Straßenbahn die Linie von Langendreer-Nord nach Bommern als erste Wittener Straßenbahnlinie in Betrieb nahm, wurde sie betriebsintern als „Linie 2“ bezeichnet.
Wenige Monate nach der Eröffnung war auch die Kreuzung mit der Ruhrtalbahn am Bahnhof Bommern fertiggestellt. Sie war als niveaugleicher, beschrankter Bahnübergang ausgeführt worden.
Die als Beitragsbild gezeigte Werbe-Postkarte des Hotels „Ruhrgarten“ zeigt den Bahnübergang mit dem kreuzenden Straßenbahngleis. Als die Postkarte 1924 verlegt wurde, war die abgebildete Szenerie gleichwohl bereits Vergangenheit: Die Straßenbahn fuhr zu diesem Zeitpunkt bereits über die neue Bahnüberführung der Provinzialstraße.
Die Straßenbahnhaltestelle „Bommern Bahnhof“ wurde vom Ruhrmannhof auf die Südseite der Bahn verlegt. Davon profitierte vor allem das Restaurant „Zum Bahnhof Bommern“ von Wilhelm Schulze. Im weiteren Verlauf wurde die eingleisige Strecke über die Brenschen Straße (heute „Auf dem Brenschen“) um 894 Gleismeter bis zur Ortsmitte ergänzt.
Am 9. Mai 1899 erfolgte die landespolizeiliche Abnahme und unmittelbar darauf die Betriebsaufnahme nach „Bommern Denkmal“. Die Bezeichnung der Endstelle hat sich bis heute erhalten. Das Denkmal selbst wurde 1962 beim Ausbau des Kreuzungsbereichs von Bodenborn, Elberfelder Straße und Wengernstraße entfernt.
Der nachfolgende Ausschnitt einer vom Bergerdenkmal aus aufgenommen Postkarte zeigt das Gebäude-Ensemble, das sich nach der Eröffnung der Straßenbahn am Personenbahnhof Bommern entwickelte: in der Mitte erkennen wir das Hotel-Restaurant „Ruhrgarten“ mit dem angebauten Saal, rechts davon den Ruhrmannhof. Im Hintergrund ist ganz schwach Schloss Steinhausen angedeutet. Auch die Ruhrbrücke ist dank der sorgfältigen Arbeit eines guten Coloristen deutlich zu sehen. Rechts davon sehen wir den Kamin des Wittener Wasserwerkes (Verlag Cramers Kunstanstalt, Dortmund – Sammlung Ludwig Schönefeld).