GEMEINSCHAFTLICH

Die vom Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk angeregten Gemeinschaftslinien der Westfälischen Straßenbahn und der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen sorgten im Herbst 1927 erneut für eine Änderung des Linienverkehrs in Langendreer und Werne.

Vom 1. Oktober 1927 wurde die bereits 1924 eingerichtete Gemeinschaftslinie 10 (Günnigfeld – Wattenscheid – Höntrop – Bochum – Bahnhof Bochum Süd) über die Bochumer Innenstadt hinaus über Laer und Werne bis zum Bahnhof Langendreer verlängert.

Als Ausgleich für die Benutzung der Gleise der Westfälischen Straßenbahn in Langendreer trat die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG in Werne die Trasse zwischen dem Amtshaus Werne und der Gaststätte Berg am Werner Hellweg an die „Westfälische“ ab. Damit konnte die Linie H ab dem 1. Oktober 1927 in Richtung Lütgendortmund über die Schillerstraße (heute Kreyenfeldstraße) und in Richtung Langendreer über den Werner Hellweg und die Poststraße (heute Rolandstraße und Werner Heide) geführt werden. Diese Situation dokumentiert das Beitragsbild aus der Sammlung der Pressestelle der Stadt Bochum. Es zeigt einen Triebwagen der Westfälischen Straßenbahn auf den Gleisen der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG kurz hinter der Einmündung der Poststraße auf dem Werner Hellweg.

Damit die Linie 10 den Bahnhof Langendreer erreichen konnte, hatte man am Amtshaus in Werne die Strecken der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG und der Westfälischen Straßenbahn GmbH verbunden. Die in diesem Zusammenhang als Zentralhaltestelle errichtete Verkehrsinsel ist auf dem folgenden Postkartenmotiv zu sehen (Verlag Hugo Wolf, Langendreer – Sammlung Ludwig Schönefeld).


Die Gemeinschaftslinie 10 gab es mit der oben beschriebenen Streckenführung ab Günnigfeld bis zum 19. Februar 1928. Ab dem 20. Februar 1928 verkehrte sie zwischen Höntrop-Kirche und Langendreer Bahnhof.

Ab dem 22. September 1928 wurde die Linie 10 über die bisherige Endstelle am Bahnhof Langendreer bis zum Kaisersteg verlängert. Die Linie H wurde zeitgleich bis zum Bahnhof Langendreer verkürzt. Ab dem 22. September 1931 fuhr die Linie H dann wieder bis zum Kaisersteg, nunmehr im Parallelverkehr mit der Linie 10.

Nach der Übernahme der Betriebsführung der Westfälischen Straßenbahn durch die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen im Frühjahr 1932 wurden die Linienwege erneut angepasst.

Um die Verluste der Westfälischen Straßenbahn zu begrenzen, wurde die Linie H auf die Relation Kaisersteg – Bahnhof Langendreer reduziert. Der Linienverkehr auf dem Teilstück vom Bahnhof Langendreer über Werne zum Bahnhof Lütgendortmund wurde nach der Betriebspause zwischen 1918 und 1922 nunmehr erneut eingestellt.

Die Linie 10 verkehrte ab dem 15. August 1932 versuchsweise zwischen der Evangelischen Kirche in Wattenscheid und dem Kaisersteg in Langendreer. Im Herbst 1932 wurde sie auf die Strecke Höntrop – Langendreer Bahnhof verkürzt. Vermutlich waren ab 1932 auch nur noch Fahrzeuge der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG auf der „10“ im Einsatz.