Als zweiter Kunde für den Güterverkehr konnte im Dezember 1917 die Glasfabrik Crengeldanz Gebr. Müllensiefen GmbH gewonnen werden. Sie hatte Interesse an der Belieferung mit Gasflammkohle. Entsprechende Vorkommen wurden von der Zeche Mont Cenis in Sodingen abgebaut, deren Betriebsgelände von der Straßenbahn Herne – Castrop – Rauxel erreicht werden konnte. Die Westfälische Straßenbahn GmbH bemühte sich daraufhin um das Einverständnis dieser Gesellschaft, die Kohlentransporte als Frachtführerin durchführen zu dürfen.
Im Februar 1918 wurde ein Anschlussgleis von der Crengeldanzstraße zur Glasfabrik gebaut. Es zweigte in Höhe der Wirtschaft Zeller von der Strecke Castrop – Langendreer – Bommern ab.
Das rund 300 Meter lange Gütergleis verlief zunächst parallel zum Privatweg der 1913/14 von der Westfälischen Straßenbahn und der Stadt Witten errichteten Gartenstadt Crengeldanz. Anschließend wurden bis zur Kreuzung des Friedhofsweges einige, der Stadt Witten gehörende Ackerflächen genutzt. Über eine Brücke, die einen etwa zehn Meter breiten und fünf Meter tiefen Geländeabschnitt überwand, erreichte die Straßenbahn die Glasfabrik. Hier wurde die Kohle über eine Schütte in einen Normalspurgüterwagen verladen, der die Verbindung zum Heizhaus der Glasfabrik herstellte.
Einige Wochen nach den Verladeanlagen in Witten wurde auch die hier als Beitragsbild gezeigte Umschlaganlage auf dem Gelände der Zeche Mont Cenis in Sodingen fertiggestellt (Abbildung aus dem Buch „10 Jahre Westfälische Straßenbahn“). Das Gütergleis zweigte an der Ausweiche Hermannstraße vom Streckengleis ab. Ein 100 Tonnen Kohle fassender Bunker auf dem Zechengelände ermöglichte die Verladung in die Straßenbahnwagen. Der Bunker selbst wurde mit Kohlehunden direkt vom Förderschacht über eine acht Meter hohe Rampe beschickt.
In Castrop entstand für den Kohleverkehr eine Verbindung zwischen der Straßenbahn Herne – Sodingen -Castrop und der Westfälischen Straßenbahn GmbH in Form eines allseitig befahrbaren Gleisdreiecks.
Bis Ende Dezember 1918 lieferte die Zeche Mont Cenis bereits 15.915 Tonnen Kohle an die Glasfabrik Crengeldanz.
Nach der Glasfabrik Crengeldanz konnten ab dem Frühjahr 1918 auch die Märkische Glashütte und die Glasfabrik Utermann & Co. in Annen als Kunden für Gasflammkohle der Zeche Mont Cenis gewonnen werden. Für diese Transporte kamen Selbstentladewagen zum Einsatz: Die Kohle wurde an der Haltestelle Rüdinghauserstraße abgekippt und dann mit Pferdefuhrwerken zu den Hüttenbetrieben transportiert.