ANNENSTRASSE

Die Strecke vom Bahnhof Witten-West nach Annen, erschloss zahlreiche Industriebetriebe. Deshalb fuhr die Linie 1, die nach der Übernahme durch die Westfälische Straßenbahn am 15. Mai 1912 die Bezeichnung „K“ erhielt, von Anfang an im 10-Minuten-Takt.

SCHLECHTES GLEISMATERIAL

Zunehmend machte sich in diesem dichten Straßenbahnbetrieb das qualitativ schlechte Gleismaterial bemerkbar. Die Westfälische Straßenbahn GmbH nutzte die notwendige Gleiserneuerung, um der Gemeinde Annen und der Stadt Witten eine neue Linienführung vorzuschlagen.

Anstelle der bisherigen Führung über den, so Paul Müller, „bedeutungslosen und verkehrsarmen“ mittleren Streckenteil über die Pferdebachstraße, die Krumme Straße, die Rheinische Straße und die Roonstraße sollte die neue Strecke über die Ardey- und Annenstraße geführt werden.

Unter der Auflage, dass die Straßenbahn auch die Kosten für eine neues Basaltgroßpflaster übernahm, stimmten Annen und Witten den Plänen zu. Am 1. Juli 1914 konnte die Westfälische Straßenbahn GmbH mit den Arbeiten beginnen.

Aufgrund des Kriegsgeschehens zog sich der Neubau bis zum November 1915. Nach der Herstellung der Verbindung zur bestehenden Strecke in der Johannisstraße und nach der landespolizeilichen Abnahme am 14. Dezember 1915 wurde die Strecke am 15. Dezember 1915 in Betrieb genommen werden. Die bisherige Strecke wurde zeitgleich stillgelegt.

NEUE AUSWEICHEN

Obwohl die neue Fahrtstrecke gegenüber der vorherigen Strecke rund 150 Meter länger war, wurde die Fahrtzeit beibehalten. Dies wurde im Wesentlichen durch drei längere Ausweichstellen in der Wittenerstraße (190 Meter), in der Annenstraße (84 Meter) und in der Ardeystraße (84 Meter) erreicht. Sie ersetzten die bisherigen 70 Meter-Ausweichen „Wittenerstraße“, „Wollenstraße“ und „Diakonissenhaus“.

Das Beitragsbild (Verlag Cramers Kunstanstalt, Dortmund – Sammlung Ludwig Schönefeld) zeigt die alte Streckenführung am Diakonissenhaus. Die Straßenbahn wurde hier einmontiert.