Für rund fünf Jahre ruhte der Straßenbahnverkehr zwischen Werne und Lütgendortmund. Es war kaum damit zu rechnen, dass auf der Strecke noch einmal ein Straßenbahnwagen fahren würde. Es kam jedoch anders. Am 3. Oktober 1937 kehrte die Linie H noch einmal auf ihre alte Stammstrecke Kaisersteg – Langendreer Bahnhof – Werne – Lütgendortmund Bahnhof zurück.
Die Rückkehr war jedoch nur von kurzer Dauer. Mit dem Zwangskonkurs der Westfälischen Straßenbahn im Dezember 1937 wurden die Linie H am 31. Dezember 1937 und das kurz zuvor wiederbelebte Streckenstück von Werne zum Bahnhof Lütgendortmund nunmehr endgültig eingestellt. Die Gleise blieben noch für einige Jahre liegen. In den 1940er-Jahren wurden sie zur Gewinnung von Sekundärrohstoffen für die Rüstungsproduktion demontiert.
Die Teilstrecke vom Markt in Lütgendortmund zum Bahnhof Lütgendortmund übernahm ab dem 1. Januar 1938 die ehemalige Linie B (Bochum – Harpen – Lütgendortmund), die jetzt die Linienbezeichnung 17 erhielt.
Zwischen Werne und dem Bahnhof Langendreer hatte am 22. Mai 1937 die neue Linie 14 (Oberdahlhausen – Bochum – Laer – Werne – Langendreer Bahnhof) die Linie 10 abgelöst. Ab dem 1. Januar 1938 erhielt sie die Liniennummer 20.
Die 2,1 Kilometer lange Teilstrecke vom Bahnhof Langendreer zum Kaisersteg übernahm am 6. April 1938 die neu eingerichtete Omnibuslinie L.
Der Schaffner, der sich im Oktober 1937 von dem aus Düsseldorf angereisten Straßenbahnfreund Emil Konrad fotografieren ließ, konnte noch nicht wissen, dass das Foto ein Abschiedsbild für die Linie H sein würde. Die Originalnegative übergab Emil Konrad vor seinem Tod dem Verkehrsmuseum Nürnberg.
Weitere Fotos der Linie H enthält die anschließende Bildfolge. Eine echte Rarität ist die zweite Abbildung. Die Privataufnahme wurde vermutlich im Herbst 1937 aus dem Haus Werner Heide 26 aufgenommen. Der 1908 gebaute Triebwagen 2 gehörte wie der Triebwagen 5 auf dem Titelbild zur Erstausstattung der Kleinbahn Bochum – Gerthe – Harpen.